jenseits von afrika

Friday, October 27, 2006

Einleben in Suedafrika

(Anm.d.Red.: Dieser Bericht wurde schon am 15.10 geschrieben, konnte aber aufgrund von Energieproblemen nicht gepostet werden.)

Moin,
mein Laptopladegerät ist zwar schon auf dem weg aber wie lange das dauert bis es hier ist weiss ja keiner. Ich bin gerade dabei den letzten saft im akku zu verbraten.

In der letzten Woche ist viel passiert - also wollt ich doch noch mal schnell einen Blogeintrag schreiben, bevor das eintönige Arbeitsleben anfängt und ich nichts mehr zu erzählen habe. *hust*

Das Wochenende bei der Familie war sehr interessant, nett und lustig. Erst ein bisschen Pool mit wesentlich kleineren Kugeln gespielt (irgendeine Begruendung braucht man ja fuer die katastrophalen Niederlagen), waehrrend der Vater am Braaien war. Dazu gabs suessen Kartoffel- und Karottensalat. Danach wurden die Sprachbarrieren (naja, so groß sind sie nicht) versucht bei einem Spiel zu ueberwinden, in dem Mann dem Partner irgendwelche Begriffe entlocken soll. Die Geographiekenntnisse Südamerikas sind etwas schlechter ("Hauptstadt vn Argentinien!" - "???") - aber wer von uns kennt sich bitte schön in Afrika wirklich aus? Gerade der Vater zeigt sich sehr interessiert was unsere - doch etwas andere Kultur - angeht. (Er hat teilweise auch einen falschen Eindruck, durch die Berichte seiner Tochter. Sie erzählte, dass die Deutschen kein Trinkgeld geben - in welchen Teil "Deutschlands" sie war bitte ich im ersten Eintrag nachzulesen, da mir jedwede weitere herablassende Bemerkungen über diese Region verboten wurden) Ganz unverblühmt (Anm.d.Red.: Zur allgemeinen Erheiterung und auf suedwestdeutschen Druck wurde das h nach anfaenglicher Korrektur wieder eingefuegt. Sags durch die Bluhme...) wurde ich schon am ersten Tag nach wenigen Stunden bez. der Geschichte Deutschlands und die Haltung der Deutschen dazu gefragt - auch über die Apartheid zu reden ist kein Tabu sondern im Gegenteil eher erwünscht. Auch als alle anderen schon zu Bett waren hatte ich mit dem Vater ein sehr langes nettes Gespräch über Mißstände in seinen Land, Religion und Geschichte. fertig sind wir noch lange nciht - aber wir haben ja noch ein bißchen Zeit.

Am Montag (9.10.) habe ich dann das Billigfahrrad, welches ich am Samstag (7.10.) gekauft hatte umgetauscht und ein Upgrade bekommen. Jetzt kann ich mit einen Qualitätsfahrrad (für alle Kenner: Schaltung vorne Shimano ???, hinten Shimano Altus ;-) ) die Berge rauf- und runterbrettern, auch wenn man mir inzwischen gesagt hat, ich sollte doch eher weniger alleine fahren. In der Zeitung war ein Bericht von einem Mann, der alleine biken war und einfach von seinem Fahrrad gekickt wurde und er danach ohne Fahrrad und ein paar Abschürfungen den Berg wieder runterwandern durfte. Hier frag ich mich grad ob man sich wirklich immer den Gebräuchen und Sitten des Landes anpassen sollte...

Ebenfalls am Montag war die erste Probefahrt mit einem Rechtslenker - VW Jetta. Aus verständlichen Gründen wurde mir angeraten doch lieber ein bißchen mehr Geld auszugeben und ein Auto mit Airbags zu kaufen, also kein Golf Citi :-( Auch wenn ich beim Anfahren gegen den Berg noch gerne rechts die Handbremse suche, so gewöhnt man sich doch relativ schnell an die etwas anderen Umstände. Die Verkäufer sind gar nicht so erpicht Airbags und ABS anzupreisen - hier noch immer keine Selbstverständlichkeit in Unterklassewagen. Viel mehr wollten Sie mir zeigen wie toll das Auto ist, in dem Sie immer wieder CD-Radio, Servolenkung und Zentralverriegelung betonten. Lange Rede kurzer Sinn: Es wird wohl kein Golf Citi, kein Defender und auch kein 3er BMW werden (auch wenn dies aufgrund des Alters das günstigste Auto mit Airbag gewesen wäre) sondern ein - taddaaa - ein weißer Citroen C3! Namensvorschläge werden gerne unter joekeyjoe@web.de angenommen. Derjenige, dessen Namen vom Einmannkommitee einstimmig gewählt wurde, kriegt 100km in diesem Auto geschenkt, Sprit geht auf meine Kappe - Anreisekosten werden nicht erstattet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mein Vorschlag - aufgrund der Vergleiche mit der legendären Ente und seiner (hier obligatorischen) weißen Farbe: Donald! Einsendeschluss ist der 11.11.2006.

Arbeit: Am Mittwoch gings los. Nachdem ich pünktlich (!!!) da war - und somit für die Verhältnisse hier zu pünktlich - wurde mir kurz dargelegt, was ich machen soll: Sattelitenmissionen analysieren - so ganz weiß ich noch nicht was das heißen soll, aber die Betreuer scheinen sehr nett und hilfsbereit zu sein. Da ich jetzt eh erst einmal am Lektürelesen bin, macht das auch noch nichts - bin froher Hoffnung, dass sich das schon ergeben wird. Ein bißchen fühlte ich mich an Garching erinnert, als der eine Betreuer der unzähligen Masterstudenten immer wieder die Kaffeemaschine und die Qualität des Kaffees in diesen Labor hervorhob - spoddigünstig für 0,80ZAR, zu bezahlen mit Student-ID-Card. Immer wieder fragte er mich am Mittwoch und am Donnerstag, ob ich denn schon den Kaffee probiert hätte. Nachdem mein Computer jetzt auch dort eingerichtet ist und alle Softwarehindernisse aus der Welt geschaffen sind (Spiegel-Online kann aufgerufen werden) kann ich mich ja jetzt endlich mit vollem Elan an die Arbeit machen (Widerspruch? - Neeein, nur eine Sache von Einstellung und Dis-zi-plin!!!).

So, das solls für heute mal wieder gewesen sein - für die Zukunft gilt: Je weniger ich schreibe, desto mehr arbeite ich!

Gruß aus dem Frühling, der für unsere Verhältnisse ein schöner Sommer ist!

Der Savannenbiber

3 Comments:

At 2/11/06 12:00, Blogger castor nasus longus said...

Hauahauaha - die Luft hier ist bleihaltig...

Es ist zwar noch nicht 5:45Uhr aber die Westerplatte ist freigegeben. (War die Wahl des Schiffes Absicht?)

Und da sag nochmal einer, dass die Preussen nicht so schnell schiessen...

 
At 3/11/06 18:00, Blogger castor nasus longus said...

Ha, jetzt schalten sich auch noch die Hoch- bist Höchstalemannen ein (wiki>alemannisch). Ein schweizer Kräuterli in meinem blog... ;-) desch is fei gut - uuuurchomisch (ich hab ja unheimlich viele Buchstaben auf meiner Tastatur щ/ж/я/ч aber für diesen Kratzlaut gibts glaub ich nichts adäquates...)
Es grüßt der große Kúßeng aus dem 27 Kanton
P.S.: Link kommt per Mail...

 
At 3/11/06 18:05, Blogger castor nasus longus said...

Ääähh - kannst du mir deine Adresse schicken? Oder ojnah vielleicht? Ihr wechselt die auch immer wie Unterhosen... - ne Scherz, hab Sie aber nur auf meinem Laptop, mit dem ich kein Internet habe. Entweder du wartest noch 10Wochen bis ich dran denke sie mir zu Hause aufzuschreiben oder du schickst mir ne Mail, damit ich sie habe...

 

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